Pizza-Love-Story

Eine Geschichte, die heute wirklich so passiert ist und ich selber schmunzeln muss (wenigstens im Nachhinein):

Ben war beruflich über Nacht weg und muss nächste Woche nochmal für einige Tage weg. Das ist nach wie vor immer schrecklich für mich, so allein. Ich bin dann sehr sensibel und reizbar, aber wichtiger war es dann erstmal einen großen Hamstereinkauf zu starten, damit seine drei holden Damen nicht verhungern. Also was muss man dann tun? Genau ein Taxi ranwinken. Conni inkognito hinterm zaun, um den Preis nicht ansteigen zu lassen. Wenn Ben mir dann grünes Licht signalisiert, ist es jedesmal lustig zu sehen, wie dem Taxifahrer bei meinem Anblick alles aus dem Gesicht rutscht…

Wir sind also eingestiegen, aber um ehrlich zu sein mit mieser Laune. Es gab vorher einige hormonbedingte Grundsatzdiskussionen, die in den besten Familien vorkommen. Na super, das wird ein toller Einkauf… Dann saßen wir mit langen Gesichtern im Taxi zum Supermarkt. Vorher noch schnell zur Post, gucken ob Briefe da sind, um wenistens die Stimmung der Mädels zu heben. Tatsache Glück gehabt, Omas und Opas Päckchen (kam super schnell an – ich danke euch beiden und wir lieben euch sehr Mama und Papa…). Mit Rätselmalheften für die beiden und Wäsche für mich… natürlich mit Brief von Oma, der mir die Tränen in die Augen trieb, weil er einfach schön war. Super, eine gute Chance bei Ben um Gunst zu betteln und ihm den Brief zu geben. Er las ihn auch und siehe da, er hatte auch mit Gefühlen zu kämpfen. Eis gebrochen? Pustekuchen, Conni hats vermasselt und die falsche Frage gestellt (Einzelheiten erspare ich euch lieber). Nun denn, weiter durch die schwüle Hitze richtung Supermarkt mit nörgelden Kindern, weil sie ihr Eis wollten.

Irgendwann sind wir dann angekommen, Taxifahrer wartet auf uns um uns dann wieder zurück zu bringen. Also kein gemütlicher Schlawendel-Einkauf, sondern sich schnell an den vergessenen Einkaufszettel erinnern. Plötzlich Jubel von Debbie: „Mama, der Papa hat uns eine Salami-Pizza versprochen.“ Na toll, dachte ich, da freuen sie sich und ich muss nicht kochen (oder kochen lassen :-)). Also schnell den Einkauf vollbringen und Pizza essen gehen. Ja, sie gibt es in Ghana und sogar echt lecker, nur leider nicht sehr billig im Moment. Aber Papa hats versprochen… nach dem Einkauf meinte er dann, oh der Taxifahrer wartet, Pizza geht doch nicht. Oh nein, Conni kurz vorm Hochkochen und Kids machen jetzt die langen Gesichter. Ich musste raus an die Luft um alles runter zu schlucken. Als ich wieder kam, war meine Familie weg. Na supi, hab ja ein Handy dabei. Auf die Frage wo er denn hin sei, kam natürlich nur: Pizza kaufen… ich also in die Essmeile des Centers und sie wiedergefunden. Ben hatte in der Zwischenzeit Pizza zum mitnehmen bestellt und es hiess warten, um festzustellen, dass man ihm Extra-Käse aufgeschwatzt hat, der fast so teuer wie die ganze Pizza war. Nach kurzer Zeit erneut ein schockiertes Gesicht, weil er bemerkte, dass er nicht nur Extra-Käse bestellt hat, sondern die absolut falsche Pizza. Debbie bekam es mit und heulte. Ich wollte etwas sagen, aber ich blieb dann doch lieber stumm. Zickige Äußerungen gab es auf beiden Seiten, aber der andere hat es nicht so verstanden zum Glück… naja, jetzt ist es ja passiert.

Aber das Warten wurde dann sogar Ben zuviel, der zum Taxifahrer wollte. Er fragte nach und was soll ich sagen, es war die Pizza, die schon seit mindestens 10 Minuten in der Warteschleife befand, weil die Angestellten lieber Privatgespräche führten. Ich wusste, lange hat Ben sich nicht im Griff… schnell Pizza geschnappt und samt Einkaufswagen raus zum Taxi. Aber ohne zu übertreiben, es ist eine Herausforderung seinen Fahrer zu finden. Es stehen dort mindestens immer um die 50 Taxifahrer, die alle winken und dich fahren wollen, und für mich sehen fast alle gleich aus. 🙂 Aber der Fahrer von heute hatte ein unvergessliches Gebiss, so dass wir ihn wiederfanden. Einkauf mit Tiefkühlprodukten in den überhitzen Kofferraum und dann rein ins Auto. Pizza auf den Schoß, Ben vorne und Kinder gespannt auf falsche Pizza.

Pilze für Debbie… zwei Welten begegnen sich, aber der Extra-Käse von Ben hatte einen Vorteil. Er hat alle Pilze unsichtbar gemacht und Debbie muss Hunger gehabt haben. Also die Kinder mit fettiger Pizza abwechselnd gefüttert, damit es im Auto kein Geschmiere gibt. Aber das ist echt schwer, bei so vielen Schlaglöchern, scharfem Bremsen und Wind von aussen in den Augen. Ich habe nicht wirklich immer den Mund der beiden auf anhieb getroffen. Endlich die Erlösung, beide waren satt und es gab noch zwei Stücke. Also Möglichkeit der Versöhnung und zu Ben nach vorne: Ben komm ein Stück für mich ein stück für dich, hebt das gemüt… nein er hatte keinen Appetit. Schade, ich dachte Liebe geht durch den Magen. Also hab ich beide gegessen, weil ich kein Frühstück hatte, wegen Übelkeit… aber das war eine schlechte Idee. Der Extra-Käse kombiniert mit den Schlaglöchern und den Gerüchen von aussen hat eine giftige Mischung hergestellt und es ging bei mir nicht die Liebe durch den Magen, sondern dass Gefühl ich muss gleich aus dem Auto. Der Taxifahrer hat wohl telepathische Fähigkeiten, denn das Auto versagte und den Rest der Strecke musste er mit Warnblinkanlage und Schneckentempo weiterfahren. Also kein Wind im Auto und schwitzen was das Zeug hält.

Ach ja, ob Ben sich trotz Streit daran erinnert, dass er mir aus der Apotheke Vitamine besorgen sollte? Kann ich ihn fragen? Klar, nur war mein Ton nicht sehr freundlich (echt ungewollt, kam einfach so). Er muss aber gedacht haben, ist ja nicht für sie sondern für mein neues Baby. Also schnell angehalten, Tabletten erhalten und weiter nach Hause, um dann festzustellen, dass die angetauten Tiefkühlprodukte in den Gefrierer müssen, der mal wieder unter Strommangel leidet. Jetzt hatte ich wieder Kloß im Hals… nun denn, Ben und ich sind uns kurz aus dem Weg gegangen und er bekam einen positiven Anruf, so dass er freundlicher wurde und meine Worte liebreizender. Ich wollte mich weiter ablenken und emotinal gesteuert meine Schwester Andrea anrufen um heulen zu können. Sie war nicht da. Schade, meine Eltern auch nicht, auch schade, aber nicht zu ändern. Tränen kamen auch so und das stimmte Ben dann auch freundlicher.

Endlich irgendwann Abendbrotzeit, nach dem die Pizza verdaut wurde und die meisten Tränen (ohne Grund) getrocknet sind. Ben bekam von mir selber gekocht vom Vortag noch etwas, ich hatte nur Appetit auf frischen Salat und die Kinder bekamen jeder Wunschkonzert. Harmonie am Tisch, mit den abschliessenden Worten von Ben: „Conni dein Essen schmeckt sehr gut und der Salat ist voll lecker.“ Das gleiche aus Esthers Richtung und Debbie nickte schmatzend. Fazit des Ganzen: Ben hat eine Hormonschleuder um sich (Begriff kam von meiner Schwester Steffi) und Liebe geht halt doch durch den Magen….

In diesem Sinne denkt bei der nächsten Pizza an uns…
Der nächste Artikel wendet sich wieder den ernsten dingen des Lebens zu…
Betet bitte für uns, die nächsten Wochen sollen den Durchbruch bringen bei Ben… juchu!

Liebe Grüße aus der Hitze in die Hitze

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Eine Antwort zu Pizza-Love-Story

  1. Steffi schreibt:

    son reiss….. hätte ich mir mal das Wort „Hormonschleuder“ pattentieren lassen, dann hätte ich jetzt Kohle ohne Ende!

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